Boris Doempke (Jg. 1955) beschäftigt sich in seiner Malerei mit den Bedingungen von Räumlichkeit und Simultaneität organisiert auf der Fläche. Dabei bezieht er sich auf die Vielgestaltigkeit heutiger Realität. Seinen raum-zeitlichen Verschränkungen liegt so eine Nähe zum Urbanen und dessen technischen und medialen Welten zugrunde. Schichten von visuellen Informationen gleiten über die Bildebene, räumlich-illusionistische Momente verbindet er mit monochromen Flächen.
Das Auge des Betrachters muss wandern, will es die Zusammenhänge erfassen. Neben dem Bezug zum Städtisch-simultanen mit quasi architektonischer Struktur knüpft Doempke an die Eigenart elektronisch erzeugter Bilder an. Die Arbeiten sind rechtwinklig aufgebaut, Bildelemente schieben sich vor- und ineinander: Um die Organisation der Teile in Aufbau und Zusammenhalt zu durchdringen wünscht man sich manchmal geradezu eine „Maus”. Doch der Maler ordnet sich keineswegs einem anderen Medium unter, es sind nachdrücklich keine Clips, sondern dynamisch angelegte, komplex verdichtete Einzelbilder. Diesen ist ein gewisser Grad von Künstlichkeit zu eigen und doch entstehen sie ganz aus Farbe, Formerfindung und persönlichem Temperament heraus.
Doempkes Bilder beschreiben und bieten einen Status verdichteter Information und komplexer Relation. Seine Malerei spiegelt Bewegung und Wandel ebenso wie sie über die Mittel der Malerei reflektiert.